TINCON 2025

Festival für digitale Jugendkultur, das von, für und mit jungen Menschen zwischen 13 und 25 Jahren veranstaltet wird.

Fake, Fakt, Framing – Wer macht Meinung?

Ob TikTok, Insta oder YouTube – jeden Tag prasseln unzählige Informationen auf uns ein. Doch bei der Menge an Reels, Memes und Videos wird es immer schwieriger zu erkennen, was wirklich stimmt. Was ist Fakt, was ein geschickt inszenierter Fake, und was wird so „geframed“, dass es unsere Meinung in eine bestimmte Richtung lenkt? Hinter vielen scheinbar harmlosen Posts steckt eine Strategie: Aufmerksamkeit erzeugen, Klicks sammeln oder gezielt Stimmung machen. Influencer*innen, Medienhäuser, aber auch anonyme Accounts und Bots tragen dazu bei, welche Themen uns erreichen und wie wir sie bewerten. Deshalb ist es wichtiger denn je, kritisch zu hinterfragen. Denn wer sich mit Manipulationstechniken auskennt, kann sich selbstbewusst in der digitalen Welt bewegen und die eigene Meinung auf ein solides Fundament stellen.

Credits: TINCON 2025
Credits: TINCON 2025

So funktioniert Meinungsmache – praxisnah an Stationen

Im Workshop haben die Teilnehmenden in einer Stationsarbeit an drei verschiedenen Themen gearbeitet. An der Station „Framing“ haben sie untersucht, wie Wortwahl und Formulierungen unsere Wahrnehmung beeinflussen können und wie durch Sprache bestimmte Emotionen oder Meinungen transportiert werden. In der „Kommentarfabrik“ haben sie typische Kommentare aus sozialen Netzwerken analysiert, um zu verstehen, welche Absicht oder Strategie dahintersteckt und nach typischen Mustern eigene Posts verfasst. An der Station „Medienvertrauen“ ging es schließlich darum, wie Vertrauen in Medien entsteht, welche Faktoren es stärken oder schwächen. So konnten die Teilnehmenden auf praktische Weise ein Gespür dafür entwickeln, wie Meinung gemacht wird – und wie sie selbst kritisch damit umgehen können.

Ergebnisse: Mehr Vertrauen und Mut statt Panik

Am Ende des Workshops haben die Teilnehmenden gemeinsam ausgewertet, was sie aus den Stationen mitnehmen. Dabei wurde deutlich, dass viele Jugendliche sich vor allem mehr Vertrauen und Handlungsspielräume wünschen: „Ich wünsche mir, dass man uns mehr zutraut und vertraut“.

Gleichzeitig wurde betont, wie wichtig es ist, nicht nur über Fake News oder Manipulation zu sprechen, sondern auch Lösungen zu finden: „Wir brauchen keine Panik, sondern Lösungsansätze und Mut“, brachte es jemand auf den Punkt. Das zeigt: Junge Menschen wollen Verantwortung übernehmen, kritisch bleiben und die Medienwelt aktiv mitgestalten – wenn man ihnen die Chance dazu gibt.

Credits: TINCON 2025